Schmidt (Hrsg)Jahrbuch des Arbeitsrechts 2020 – Gesetzgebung, Rechtsprechung, Literatur

Erich Schmidt Verlag, Berlin 2021, 334 Seiten, gebunden, € 147,-

JULIAHEINDL

Das „Jahrbuch des Arbeitsrechts“ wird jährlich von der Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Ingrid Schmidt herausgegeben. Die vorliegende Ausgabe behandelt aktuelle Entwicklungen im deutschen Arbeitsrecht im Jahr 2020. Das Werk gliedert sich in vier detaillierte Abhandlungen, Anhang und Dokumentation für das Jahr 2020.

Dem Vorwort folgend sind die Inhalte des Jahrbuchs von einem weiteren Jahr der COVID-19-Pandemie geprägt. Die Digitalisierung fand während der Pandemie vermehrt Einzug in die Arbeitswelt und erreichte mittlerweile auch die Arbeitsgerichte. Die Betriebsratsarbeit wurde ebenso vor neue Herausforderungen gestellt. Diese Themenfelder werden im Hauptteil näher erläutert.

In der ersten Abhandlung werden die arbeitsrechtlichen Folgen eines medizinischen oder infektionsschutzbedingten Arbeitsausfalls von AN von Ulrich Preis und Matthias Schmidtnäher erläutert, wobei vor allem das Entgeltrisiko, aber auch Leistungsverhinderungen bei Quarantäne und Verschuldensaspekte eingearbeitet wurden. Ein weiteres wichtiges Thema, nämlich die Digitalisierung in der Arbeitsgerichtsbarkeit, findet sich in der zweiten Abhandlung. Darin behandelt Ulrich Kochdie Entwicklung des elektronischen Rechtsverkehrs und deren normative Verankerung. Matthias Waskowund Sandra Wullenkord widmen sich in der dritten Abhandlung der Haftung und Zwangsvollstreckung betreffend kostenpflichtiger Rechtsberatung des BR. Dabei steht das Dreiecksverhältnis zwischen dem BR als Auftraggeber, den Betriebsinhaber:innen und den Auftragnehmer:innen im Fokus. Die vierte Abhandlung von Christoph Weber geht auf die Schwierigkeiten der COVID-19-Pandemie im Hinblick auf Zusammenkünfte in Präsenz ein. Diese spielen im Arbeitsrecht vor allem bei der Betriebsratsarbeit eine wesentliche Rolle. Der Beitrag beschäftigt sich daher mit virtuellen Gremiensitzungen auf betriebsverfassungs- und personalvertretungsrechtlicher Ebene.

Wie schon in den vergangenen Ausgaben, endet das Jahrbuch mit einer detaillierten Dokumentation der Gerichtsstruktur, der Gesetzgebung, des Jahresberichts des BAG, der Rsp sowie der Literatur aus dem Jahr 2020. Das Werk enthält zudem auch umfassende Abkürzungs- und Sachverzeichnisse, die eine erleichterte Recherche ermöglichen.

Der vorliegende Sammelband kann auch aus österreichischer Sicht all jenen wärmstens empfohlen werden, die sich einen Überblick über die deutsche Rechtslage verschaffen und über Neuerungen im Jahr 2020 informieren möchten.