Kallab/Ullmann/Hruška-FrankArbeitsverfassungsgesetz in Frage und Antwort

5. Auflage, Verlag des ÖGB, Wien 2015, 224 Seiten, € 29,90

ANNA LISAENGELHART

Das Werk „Arbeitsverfassungsgesetz in Frage und Antwort“ stellt einen in der Praxis etablierten Ratgeber für Problemstellungen im Bereich des ArbVG dar. Den AutorInnen gelingt es auch in der 5. Auflage trotz der komplexen und umfangreichen Materie, die praktisch relevanten Fragen und Antworten den LeserInnen näherzubringen. Der Anspruch, die wesentlichen Bestimmungen des ArbVG auch für NichtjuristInnen leicht verständlich darzustellen, wird auf jeden Fall erfüllt.

Der Aufbau orientiert sich im Wesentlichen am Gesetz. Positiv hervorzuheben ist ua die umfangreiche und ausführliche Behandlung des für die Praxis äußerst relevanten Bereiches der Betriebsratswahl. Dies unterstreicht wiederum den Anspruch, vor allem BetriebsrätInnen mit diesem Werk unterstützen zu wollen. Dafür fehlen praktisch wohl nicht so essenzielle Bereiche, wie beispielsweise Erläuterungen zum Bundeseinigungsamt. Aufgrund der knappen Darstellung kommt es auch vereinzelt zu Missverständnissen oder ungenauen Erklärungen. Der Unterschied von „ersetzbaren“ und „erzwingbaren“ Betriebsvereinbarungen wird zB nicht deutlich herausgearbeitet. An anderer Stelle wird zunächst ausgeführt, dass bestimmte Familienangehörige des/der AG bei der für die Errichtung des BR erforderlichen AN-Zahl nicht mitgezählt werden (S 91). Dagegen wird auf S 93 – ohne weitere Ausführungen – festgehalten, dass Familienangehörige bei der Berechnung nicht außer Betracht bleiben. Dazu führen die AutorInnen im Vorwort jedoch erklärend aus, dass es ganz bewusst vermieden wurde, ins Detail zu gehen und dafür auf den ArbVG-Kommentar des ÖGB-Verlags verwiesen wird. Dies erscheint aufgrund der Ausrichtung als (Praxis-)Ratgeber schlüssig.

Die mittlerweile gewohnte graphische Darstellung des Frage-Antwort-Konzepts wurde auch in der 5. Auflage beibehalten. Dies trägt zum leichteren Auffinden von Antworten auf spezifische Fragestellungen bei, erschwert aber das flüssige Lesen ganzer Kapitel.

Abschließend lässt sich daher festhalten, dass das vorliegende Werk als Orientierungshilfe sehr gut geeignet ist. Vor allem für weniger komplizierte Problemstellungen lässt sich schnell eine erste Antwort finden.