Gallner/Mestwerdt/Nägele-Berkner (Hrsg)Kündigungsschutzrecht – Handkommentar

8. Auflage, Nomos Verlag, Baden-Baden 2025, 2.111 Seiten, gebunden, € 179,-, inkl Onlinezugang

EVA STRAUSZ

Vier Jahre nach Erscheinen der Vorauflage ist der Handkommentar zum Kündigungsschutzrecht in der achten Auflage verfügbar. Der Kommentar stellt auf übersichtliche Weise die deutsche Rechtslage zum Kündigungsschutz dar. Neben Inken Gallner und Wilhelm Mestwerdt tritt nunmehr Anja Nägele-Berkner statt Stefan Nägele als Mitherausgeberin auf. Das Autor:innenteam setzt sich wie gewohnt aus Praktiker:innen aus Gerichtsbarkeit und Anwaltschaft zusammen.

Einleitend werden die Grundlagen des Kündigungsschutzrechts in Deutschland erläutert. Diese Einführung ist besonders für die österreichische Leserschaft eine wertvolle Orientierungshilfe. Anschließend daran folgen die Rechtsquellen mitsamt umfassender Kommentierung. Davon nehmen naturgemäß das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) und insb dessen § 1 als zentrale Norm den Großteil des Platzes ein. Aber auch relevante Vorschriften aus Nebengesetzen werden behandelt. So finden etwa AGG, BGB und BetrVG Berücksichtigung.

Seit Erscheinen der Vorauflage wurden zahlreiche EU-Richtlinien umgesetzt, wodurch sich auch im Kündigungsschutzrecht diverse Gesetzesnovellen ergaben. Diese wurden nun erstmals kommentiert. Besonders beeindruckend ist die sorgsame Einarbeitung der Judikatur, leicht erkennbar am Umfang des Fußnotenapparates. Aktuelle Entwicklungen der Rsp werden berücksichtigt, etwa zu betriebsbedingten Kündigungen und Massenentlassungen. 400

Der Handkommentar besticht durch seinen übersichtlichen Aufbau und seine klare Sprache, bei der dennoch die Tiefe der Argumentation nicht verloren geht. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Entwicklung ist abzusehen, dass Kündigungsschutz ein relevantes Thema bleibt. Für den Blick nach Deutschland stellt das vorliegende Werk einen überaus hilfreichen Einstieg in die Materie dar.