Jahnel/Pallwein-PrettnerDatenschutzrecht
4. Auflage, Facultas Verlag, Wien 2025, 272 Seiten, kartoniert, € 38,95
Jahnel/Pallwein-PrettnerDatenschutzrecht
Die Herausgeberin und der Herausgeber und gleichzeitig gemeinsame AutorInnen, namentlich der im Datenschutzrecht bestens ausgewiesene Universitätsprofessor für Öffentliches Recht an der Universität Salzburg und Vortragender des Universitätslehrganges für Informationsrecht- und Rechtsinformation an der Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Dietmar Jahnel, und die Rechtsanwältin Dr.in Angelika Pallwein-Prettner, LL.M (NYU), legen nun schon die vierte Auflage ihres ehedem (2018 noch mit dem Co-Autor Mag. Christian Marzi, LL.M) ursprünglich als Praktiker-Manual angelegten Buches vor. Dieses Manual wurde aber von Grund auf überarbeitet und neu konzipiert: Bereits mit der dritten Auflage haben sich die AutorInnen gemäß ihrem Vorwort vorgenommen, aus einer Einführung in die Grundzüge des Datenschutzrechts ein Lehrbuch zum Datenschutzrecht zu gestalten, das sich vorrangig an alle an der Materie Interessierte wendet (ausdrücklich angesprochen werden PraktikerInnen und Studierende an Universitäten und Fachhochschulen).
Sehr anwenderfreundlich ist die Hinzufügung von vom Fließtext übersichtlich abgegrenzten Judikaten mit einschlägigen Kernaussagen von DSB, BVwG, VwGH, VfGH, OGH und EuGH zu den im zugehörigen Fließtext behandelten Themen. Beibehalten wurden erfreulicherweise auch die Wiederholungs- bzw (nunmehr) Kontrollfragekästchen am jeweiligen Kapitelende. Trotz verdeutlichender Beispiele im Fließtext und trotz Zünden des „Turbos“ durch die Datenschutz-Judikatur (so das Vorwort) ist das Werk aber nicht ausgeufert, sondern kompakt geblieben (nunmehr 272 statt in der Vorauflage 234 und ursprünglich 172 Seiten).
Oberstes erklärtes Primat der HerausgeberInnen ist die Lesbarkeit und anschauliche Struktur ihres Buches, deshalb haben sie auch bewusst von Fußnoten abgesehen. Sie führen aber abschließend Kommentare, weiterführende Literatur, Fachzeitschriften und Rechtsdatenbanken (samt einschlägigen Inhalten) zur Auseinandersetzung mit weiterführender Fachliteratur sowie Websites an, die weitere Arbeitshilfen beinhalten, um die Umsetzung in der Praxis einfacher zu gestalten. Ein übersichtliches Stichwortverzeichnis rundet das gelungene Werk ab.
Die Rechtslage wurde gemäß dem Vorwort bis Oktober 2024 berücksichtigt.
Aus Sicht am Arbeitsrecht Interessierter ist ein eigenes Kapitel zum „Beschäftigtendatenschutz“ erfreulich, das auch auf den Datenschutz für BewerberInnen eingeht. Zu diesem Kapitel sei inhaltlich hervorgehoben, dass bezüglich der allfälligen (umstrittenen) unionsrechtlichen Haftung des BR als datenschutzrechtlichen Verantwortlichen die Ansicht des Rezensenten, dass die Verhängung einer Geldbuße gegen den BR als „öffentliche Stelle“ iSd § 30 Abs 5 DSG nicht möglich sei, als sachgerechteste Lösung bezeichnet wird (S 207).
Resümierend darf der Herausgeberin und dem Herausgeber (und gleichzeitigen AutorInnen) zu einem Werk gratuliert werden, das trotz der zunehmenden Zahl einschlägiger Publikationen seine berechtigte Marktposition gefunden hat und nach Ansicht des Rezensenten beibehalten wird. Es wird vielen PraktikerInnen und Studierenden von großem Nutzen sein, sollte aber auch in keiner einschlägigen Fachbibliothek fehlen, zumal es einen schnellen Überblick über aktuelle Entwicklungen und wesentliche Aussagen relevanter Judikatur in dieser dynamischen Rechtsmaterie ermöglicht.