Trotz des Todes des Co-Herausgebers und bedeutenden deutschen Gesellschaftsrechtlers Marcus Lutter im Jahr 2021 hat das Herausgeberteam nunmehr eine Neuauflage dieses beeindruckenden Werkes unternommen.

Die Struktur des Buches führt in intuitiv einleuchtender Weise von der unternehmerischen Entscheidung für die Holding und deren Entstehung (Teil I) über Organisation und Führung (Teil II), Finanzwirtschaft und Rechnungslegung (Teil III), das Arbeitsrecht (Teil IV) und das Steuerrecht (Teil V) sowie die internationalen Aspekte (Teil VI) bis zu den möglichen Wegen aus der Holding heraus (Teil VII). Wenngleich zum deutschen Recht verfasst, hat es auch für österreichische Belange einiges zu bieten, etwa durch die – grundsätzlich auch hierzulande gültige – Erklärung der Begrifflichkeiten und betriebswirtschaftlicher Aspekte, die aufschlussreiche Darstellung der unterschiedlichen Strukturen und der Vor- und Nachteile einer Holdingkonstruktion.

Die Kapitel betreffend Errichtung, Führung und Überwachung, Compliance, Datenschutz und Haftung (in) einer Holding stellen ebenfalls eine überaus wertvolle Informationsquelle dar.

Besonderes Interesse wird der arbeitsrechtliche Teil finden, der sich vor allem mit AN-Vertretung und Mitbestimmung 334 sowie internationalen Aspekten – zB der Möglichkeit von Transnationalen Vereinbarungen mit Gewerkschaften (International Framework Agreements, IFAs, S 705-709) – beschäftigt. Mitunter werden Konzern(-tochter-)unternehmen im Buch als „Holding-Unternehmen“ bezeichnet, was anfangs etwas verwirren mag. Aber insgesamt fallen die einfache, von Schachtelsätzen befreite Sprache und die zahlreichen Praxisbeispiele sehr angenehm auf. Wer mit dem Thema beschäftigt ist, wird dieses Werk mit Gewinn zur Hand nehmen.