Knapp fünf Jahre nach dem Erscheinen der Erstauflage ist das Werk des AutorInnentrios, bestehend aus Walter Gagawczuk (AK Wien), Susanne Haslinger (PRO-GE) und Martin Müller (ÖGB), nunmehr in der zweiten Auflage erhältlich. Der Ratgeber ist an PraktikerInnen ohne einschlägige juristische Ausbildung gerichtet und setzt sich zum Ziel, praxisgerechte Informationen über die zentralen Bestimmungen des ArbVG verständlich aufzubereiten und Tipps für den betriebsrätlichen Alltag zu geben (siehe Vorwort und Klappentext).

Wie gehabt gliedert sich das Werk in zwei Teile, wobei sich in einem einleitenden Kapitel eine – für den juristischen Laien – wertvolle Kurzanleitung zum Auffinden der Rechtsquellen samt Überblick zu den wichtigsten Rechtsgrundlagen sowie Hinweise zu weiterführender 287 Literatur finden. Zudem bietet der Fußnotenapparat mit Zitaten aus Literatur und Judikatur die Möglichkeit, sich bei Bedarf näher mit den Themen auseinanderzusetzen. Der erste Teil des Ratgebers befasst sich sodann, dem Aufbau des ArbVG folgend, mit den Organen der betrieblichen Interessenvertretung. Der zweite Teil behandelt die Rechte und Pflichten des BR und fällt damit naturgemäß umfangreicher aus. Ausführlich wird etwa auf die verschiedenen Arten von Betriebsvereinbarungen eingegangen. Übersehen wurde in der Neuauflage, dass dem § 97 Abs 1 ArbVG bereits mit BGBl I 2021/61 im Rahmen des „Homeoffice-Maßnahmenpakets“ eine Z 27 („Festlegung von Rahmenbedingungen für Arbeit im Homeoffice“) hinzugefügt wurde. Insgesamt ist sehr positiv hervorzuheben, dass komplexere rechtliche Themenbereiche (zB der allgemeine Kündigungsschutz nach § 105 ArbVG) einfach und verständlich dargestellt und stets mit Beispielen (auch aus der Judikatur) untermalt werden.

Der Ratgeber wird somit auch in der zweiten Auflage seinen Ansprüchen jedenfalls gerecht. Mit dem klaren und übersichtlichen Aufbau samt zahlreicher Beispiele und ansprechender Graphiken wird eine gelungene Darstellung der wichtigsten Belange für die Betriebsratsarbeit in der Praxis geboten.