Fuchs/Janda (Hrsg)Europäisches Sozialrecht

8. Auflage, Nomos Verlag, Baden-Baden 2022, 1.154 Seiten, gebunden, € 158,-

DIANANIKSOVA

Das Standardwerk zum Europäischen Sozialrecht, das Prof. Dr.Maximilian Fuchs seit der 8. Auflage ­gemeinsam mit Prof. Dr.Constanze Janda herausgibt, 416wurde im Jahr 2022 zum achten Mal neu aufgelegt. Es enthält eine umfassende und profunde Gesamtkommentierung der zentralen Rechtsquellen im Europäischen ­Sozialrecht, beginnend mit den Art 45-48 AEUV und darauf aufbauend der VO 883/2004/EG zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit sowie deren Durchführungs-VO 987/2009/EG. Ausführliche Berücksichtigung findet darüber hinaus die Patientenmobilitäts-RL 2011/24/EU. Kommentiert werden zudem die Gleich­behandlungs-Richtlinien 79/7/EWG, 2006/54/EG und 2000/43/EG sowie die Freizügigkeits-VO 492/­2011. Anlässlich des Brexits wurden in der 8. Auflage überdies auch die im Austrittsabkommen und im Abkommen über Handel und Zusammenarbeit enthaltenen Vorschriften zum Koordinierungsrecht aufgenommen und umfassend eingearbeitet.

Wie in den Vorauflagen ist es den Herausgeber:innen und Autor:innen auch in der 8. Auflage wieder hervorragend gelungen, die höchst komplexe Materie strukturiert und übersichtlich darzustellen und auf den aktuellen Stand zu bringen. Zwar konnte über die bereits seit 2016 geplante und mit Spannung erwartete Novelle der Sozialrechtskoordinierungs-VO 883/2004/EG auf europäischer Ebene nach wie vor keine Einigung erzielt werden, sodass sie auch in der 8. Auflage noch nicht eingearbeitet werden konnte. Neben den bereits genannten Brexit-Abkommen wurden aber in der 8. Auflage zahlreiche neue EuGH-Entscheidungen und Beiträge in der Literatur, die seit der 7. Auflage aus dem Jahr 2018 ergangen sind, umfassend berücksichtigt und tiefgründig analysiert, sodass man als Leser:in zu allen aktuellen EuGH-Entscheidungen und Problemen im Europäischen Sozialrecht fündig wird. Die bewusst ausgewählte Autorenschaft, die sich aus Expert:in­nen zum Europäischen Sozialrecht zusammensetzt und in der 8. Auflage um drei neue Autor:innen ergänzt wurde – Matthias Landeck, Thorsten Schwarz und Prof. Dr. Johanna Wolff –, spiegelt sich in der exzellenten Qualität der Kommentierungen wider. Das Werk zeichnet sich durchgehend durch höchstes wissenschaftliches Niveau aus, schafft aber zugleich auf einzigartige Weise auch den Spagat zwischen Wissenschaft einerseits und Praxisbezug andererseits. Der beeindruckende Kommentar ist daher sowohl allen Wissenschafter:innen als auch allen Praktiker:innen, die mit dem europäischen Sozialrecht befasst sind, mit Nachdruck zu empfehlen und sollte in keiner sozialrechtlichen Bibliothek fehlen!