Meinel/Heyn/HermsTzBfG – Teilzeit und Befristungsgesetz – Kommentar

6. Auflage, C.H. Beck Verlag, München 2022, XXII, 749 Seiten, Leinen, € 69,-

MARKUSSCHIECHTL

Eine maßgebliche Änderung erfuhr das TzBfG beginnend mit dem Jahr 2019 durch das „Gesetz zur Weiterentwicklung des Teilzeitrechtes – Einführung einer Brückenteilzeit“. Eingeführt wurde mit diesem Gesetz ein arbeitnehmerseitiger Anspruch, das Arbeitsausmaß für eine begrenzte Zeit zu verringern, wenn vorher der Zeitraum der Reduzierung des Arbeitsausmaßes vom AN angegeben wurde (sogenannte „Brückenteilzeit“). Hinsichtlich der grundsätzlich zulässigen „Arbeit auf Abruf“ wurde die fiktive Arbeitszeit für jene Fälle, in welchen die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit nicht vereinbart wurde, von 10 auf 20 Wochenstunden erhöht.

Neben diesen Neuerungen wurden von der Autorin und den beiden Autoren wie gewohnt die aktuelle Rsp deutscher Arbeitsgerichte sowie jener des EuGH zur Teilzeit-RL sowie zur Befristungs-RL berücksichtigt. Das Werk hat hierbei seit der Vorauflage mit 634 Seiten auf nunmehr 749 Seiten massiv an Umfang hinzugewonnen. Ausgiebig erfolgte abermals die Kommentierung des § 14 TzBfG zur Zulässigkeit von (Ketten-)Befristungen.

Die Autor:innen bleiben ihrer Zielsetzung treu, ein Werkzeug für den Praktiker zu schaffen. Folglich wurde darauf geachtet, vor allem die geltende Rechtslage kurz und prägnant samt allen erforderlichen Verweisen wiederzugeben. Bezüglich wichtiger abweichender Lehrmeinungen wurde zumeist die Quelle angegeben. Als hilfreich erweisen sich die prozessualen Aspekte, wie etwa die Darlegungs- und Beweislast, auf welche regelmäßig eingegangen wird.

Aufgrund der doch recht unterschiedlichen Rechtslage im Teilzeit- und Befristungsrecht lassen sich für den österreichischen Rechtsanwender nur beschränkt Parallelen ziehen. Aufschlussreich kann jedoch vor allem ein Blick in die umfangreich dargestellte Judikatur zu den Diskriminierungsverboten und zu den Kettenbefristungen sein. 345

Durch die leichte Lesbarkeit und die kompakte Wiedergabe ist dieses Werk jedenfalls bestens dazu geeignet, sich einen umfassenden Überblick über die derzeit geltende Rechtslage in Deutschland zu verschaffen.