Henssler/Willemsen/KalbArbeitsrecht – Kommentar

8. Auflage, Otto Schmidt Verlag, Köln 2018, 3.274 Seiten, gebunden, € 179,-

WOLFGANGKOZAK

Der Kommentar erscheint mittlerweile in der achten Auflage. Wurde er früher noch in einem schützenden Schuber geliefert, fällt dieser nun weg. Dies sonstige Konfektionierung des Kommentars: Kleine Schrift, Seitenstärke in Dicke eines Konzeptpapiers hat sich nicht verändert. Allein die Gewichtsausmaße des Bandes – wir sprechen von knapp unter 2,5 Kilogramm – prädestiniert es zu einem in der Fachbibliothek stationierten Nachschlagewerk. Ein ausdifferenziertes Stichwortverzeichnis erleichtert das Auffinden von Themenkomplexen im Text.

Aus österreichischer Sicht interessant ist, dass auch sozial-(versicherungs-)rechtliche Aspekte in einem Arbeitsrechtskommentar behandelt werden. Weiters finden sich auch Kommentierungen über Informations- und Mitbestimmungsrechte des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes, der maßgeblichen Bestimmungen der Rom-I-VO, des europäischen Betriebsrätegesetzes oder der Datenschutzgrundverordnung.

Das Werk nimmt also eine größtmöglich inhaltliche Umfänglichkeit für sich in Anspruch. Bezahlt wird dies aber für den Rezensenten, der sich nicht unbedingt in der Lebensphase der „zu kurzen Arme beim Lesen“ befindet, durch eine mühsame Schriftgröße, die das Lesen bereits ohne die Schwierigkeit der Sinnerfassung sehr anstrengend macht. Ebenso ist das Handling eines so gewichtigen Bandes mit dünnen Seiten nicht unheikel. Dies würde alles weniger ausmachen, lieferte der Verlag eine digitale Version des Buches mit, wie das zB bei der Kommentierung des deutschen Arbeitsrechts von Kittner/Zwanziger/Deinert/Heuschmid der Fall ist. Vielmehr wird im Umschlagstext auf die Möglichkeit des Zukaufs einer kostenpflichtigen Datenbank, deren Inhalt ua gegenständlicher Kommentar ist, hingewiesen. Dies wird im Regelfall für österreichische LeserInnen keinen gangbaren Weg darstellen.

Zusammenfassend wird das vorliegende Werk aus österreichischer Sicht nur für den bereits im deutschen Arbeitsrecht sehr erfahrenen Leser sinnvoll sein, wobei fraglich ist, inwieweit der umfängliche Ansatz dem Bedürfnis inländischer LeserInnen entspricht.