Pletke/Schrader/Siebert/Thoms/KlaggesRechtshandbuch Flexible Arbeitszeit

C.H. Beck Verlag, München 2017, XXV, 431 Seiten, Leinen, € 85,–

WOLFGANGKOZAK

Vorliegendes Rechtshandbuch über Flexibilisierungsmöglichkeiten im deutschen Arbeitsrecht, das von Autorinnen und Autoren geschrieben wurde, die überwiegend in der Praxis als RechtsanwältInnen stehen und daneben an Universitäten unterrichten, beschäftigt sich mit den vielfältigen Aspekten, die einen flexiblen Einsatz von Personal betreffen.

Das Credo der VerfasserInnen besteht darin, dass nur die die Unternehmen Erfolg haben, die schnell und umfassend auf neue Marktanforderungen reagieren können. Dabei spielen nach Ansicht der AutorInnen der Bereich der Human-Resources mit der Ambivalenz zwischen wesentlicher Wertschöpfung und größtem Kostenfaktor des Unternehmens eine gewichtige Rolle.

Das für die deutsche Praxis erstellte Handbuch gliedert sich in vier Teile: Der erste Teil behandelt die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen für ein flexibilitätsorientiertes Personalmanagement und behandelt im Kurzen Funktion und Arten von Flexibilität (intern oder extern) und ob die Wirkungen abschließend oder wiederholbar sind und zeigt in einer kurzen Grafik auf, welche Unternehmen Flexibilität wie nutzen.

Von dieser grundsätzlichen Einteilung aus wird im zweiten Teil der rechtliche Arbeitsrechtsnormenkanon erarbeitet. Dabei wird von den AutorInnen kein Bereich ausgelassen.

So werden die Rechtslagen von Erprobung über Befristung, Leiharbeit, Abgrenzung von Werk- und Dienstverträgen bis zur Kündigung und die Flexibilitätsmöglichkeiten des Arbeitszeitrechts inklusive Urlaubsrecht und des Entgeltrechts behandelt. Dabei werden auch die Möglichkeiten, die das kollektive Arbeitsrecht bietet, kurz gestreift.

Da es sich um ein Praxishandbuch handelt, werden die Möglichkeiten der Durchsetzung gesondert in einem dritten Teil erörtert.

Den Abschluss bildet ein ausführlicher Musterteil auch von behördlichen Mustern, der den AnwenderInnen das Erreichen von Flexibilisierung erleichtern soll.

Die sehr umfassende Darstellung, die im Rahmen der gewählten Themenausrichtung zwar möglichst neutral gehalten ist, aber natürlich auf die Durchsetzung von Flexibilität im rechtlichen Rahmen setzt, ist für im deutschen Recht bereits erfah-61renere LeserInnen durch die Verbindung der verschiedenen Rechtsbereiche (insb der sozialversicherungsrechtlichen Anbindung) erhellend, auch was rechtliche Vorgangsweisen betrifft. Eine Übertragung auf österreichische Rechtsverhältnisse ist aufgrund der grundsätzlichen Unterschiedlichkeit der Rechtsordnungen so nicht möglich und ist von den AutorInnen, die sich lediglich an der deutschen Rechtslage und dem so erwartbaren LeserInnenkreis orientieren, nicht beabsichtigt gewesen.